- Gottschalk von Aachen
- Gottschalk von Aachen,Kanzlist und mittellateinischer Dichter, * in Niederdeutschland vor 1050, ✝ Klingenmünster 24. 11. nach 1108; war in der Kanzlei Heinrichs IV. von 1071 bis um 1102 an der Erstellung zahlreicher Urkunden beteiligt, auch leitend als Hofkaplan tätig (35 Originale erhalten), wurde Propst in Maastricht und am Aachener Dom, bis er nach 1106 in die Benediktinerabtei Klingenmünster eintrat. Gottschalk hat die Politik Heinrichs IV. im Investiturstreit in elf Sendschreiben höchst wirkungsvoll formuliert, z. B. das Wormser Manifest von 1076 gegen den »Mönch Hildebrand« (d. h. Papst Gregor VII.) oder die »Zwei-Schwerter-Lehre«. Er bereicherte den mittelalterlichen Kirchengesang um 23 Sequenzen und verteidigte seine zum Teil ungewöhnlichen theologischen Ansichten in Form von Predigten.
Universal-Lexikon. 2012.